Eine schnelle Tasse heißen, duftenden Kaffee – egal ob daheim oder im Büro, mit Kaffeepad- und Kaffeekapselmaschinen ist das komfortabel möglich. Doch in welchen Punkten unterscheiden sich die beliebtesten Systeme dieser Portionskaffeemaschinen, wo liegen die Vor- und Nachteile?
Heißgetränkesysteme haben seit der Jahrtausendwende ihren großen Siegeszug angetreten. Kein Wunder – schließlich können die Maschinen zum Teil viele verschiedene Getränke zubereiten, die Handhabung ist kinderleicht und die Geräte müssen zumeist nicht aufwändig gereinigt werden.
Jedoch haben die Kaffeepad- und Kaffeekapselmaschinen auch Nachteile.
Zum einen entstehen durch die einzeln verpackten Kaffeeportionen mehr Verpackungsabfälle, wobei Kaffeekapseln gegenüber den Kaffeepads durch ihre Einzelverpackung in Kunststoff und Aluminium einen noch höheren Rohstoffverbrauch haben. Pads sind dagegen kompostierbar, sofern sie keine Zugabe von Plastik enthalten.
Auch wird das so genannte Lock in von Portionskaffeemaschinen kritisiert: Die Maschine selbst kann günstig erworben werden, durch den Kauf von Pads und Kapseln entstehen aber hohe Folgekosten, durch die eine Tasse Kaffee deutlich teuer gegenüber herkömmlichen Methoden wird.
Auf dem Markt der Kaffeemaschinen für Kapseln und Pads haben sich einige Hersteller etabliert und zumeist eigene Standards festgelegt. Damit sind die Kaffeepads und Kaffeekapseln zumeist zwischen den einzelnen Herstellern nicht kompatibel – inzwischen gibt es aber vor allem im Bereich der Pads immer mehr Ausnahmen.
Weit verbreitet ist die Marke Senseo, die 2001 von Douwe Egberts zusammen mit Philips entwickelt wurde.
Die Senseo-Maschinen verwenden spezielle Kaffeepads, die anfangs ausschließlich von Douwe Egberts hergestellt wurden. Inzwischen werden diese aber von unzähligen Herstellern angeboten und sind sogar preiswert bei Discountern erhältlich. In einer Senseo kann neben Kaffee und Cappuccino auch Espresso und Tee zubereitet werden. Die Bedienung ist dabei denkbar einfach: Die Kaffeepads werden in den Halter eingelegt und der Brühvorgang gestartet.
Neben den klassischen Senseo-Maschinen hat der Hersteller unter dem Namen “Senseo Latte Select” ein weiteres Gerät auf den Markt gebracht, das die gleichen Kaffeepads nutzt, jedoch zusätzlich die Möglichkeit besitzt, handelsübliche Milch aufzuschäumen.
Auch die “Senseo Quadrante” wird von dem Hersteller zusätzlich angeboten. Die soll noch komfortabler zu bedienen sein als die herkömmlichen Senseomaschinen und verwendet ebenfalls die gleichen Kaffeepads.
Einen Vorteil vereinen alle Senseo-Geräte: Für dieses System sind selbst befüllbare Pads aus Kunststoff erhältlich, die die Verwendung von herkömmlichen Kaffeepulver ermöglichen und so den zusätzlichen Verpackungsmüll, der durch die Umverpackung der Pads entsteht, verhindern kann. Zudem ist dieses System das wohl günstigste auf dem Markt – passende Portionsverpackungen werden überall und in großer Auswahl angeboten.
Ein wahrer Klassiker ist das Nespresso-System, das bereits 1976 patentiert wurde.
Bei diesem System des Nestlé-Konzerns werden Kaffeekapseln aus Aluminium eingesetzt, in denen dann der eigentliche Brühvorgang stattfindet. Wird der Druck innerhalb der Kapseln dann zu hoch, fließt der Kaffee nun weiter durch eine Filterplatte in die Tasse. Für das Nespresso-System werden derzeit verschiedene Kaffeesorten aus dem Hause Nestlé angeboten. Special Editions bieten zudem mehrere Sondersorten, sind jedoch nur im Frühling, im Herbst und im Dezember erhältlich.
Die Kaffeekapseln für die Nespresso wurden lange Zeit ausschließlich von Nestlé hergestellt, inzwischen gibt es jedoch auch passende Kapseln von anderen Herstellern. Nestlé klagte zwar gegen diese Produkte, musste dabei jedoch eine Niederlage verkraften. Auch für die Nespresso sind auf dem Markt mittlerweile selbst befüllbare Kapseln erhältlich, die sich zwischen ein- und dreimal wieder verwenden lassen. Auch eine Dauerkapsel aus Edelstahl ist verfügbar.
Ebenfalls von Nestlé ist seit 2006 das System Nescafé Dolce Gusto auf dem Markt.
Mit dieser Kapselmaschine können neben verschiedenen Kaffeespezialitäten auch Eistee, Chai Tea, Latte und heißer Kakao hergestellt werden. Die Sorten, die Milch enthalten, werden zumeist aus zwei Kapseln hergestellt, die nacheinander in die Maschine eingelegt werden müssen. Die Nescafé Dolce Gusto Kapseln sind überall im Handel zu beziehen, jedoch nur aus dem Hause Nestlé.
Das Heißgetränkesystem Tassimo wird von Kraft Foods angeboten.
Die dazugehörigen Maschinen werden seit 2008 vom Hersteller Bosch produziert. Die zu verwendenden Kaffeekapseln nennen sich T Discs und bestehen aus Kunststoff und Aluminium. Mit Tassimo lassen sich neben Kaffee auch Espresso, Kakao, Tee sowie Cappuccino und Latte Macchiato herstellen.
Die Kaffeespezialitäten, die Milch enthalten, werden in zwei Stufen hergestellt: Zuerst muss die T-Disc eingelegt, die flüssige Milch enthält – nach dem Durchlaufen kommt dann die Kaffeekapsel in die Maschine.
Durch einen Strichcode, der sich auf der T Disc befindet, erkennt die Tassimo automatisch, welche Art von Heißgetränk hergestellt werden soll und welche Wassermengen dafür notwendig sind. Die T-Discs für die Tassimo sind im herkömmlichen Einzelhandel erhältlich.
Der Markt der Kaffeekapseln ist nicht standardisiert, Kapseln für Maschinen fremder Hersteller können zumeist nicht von der Maschine genutzt werden.
Im Bereich der Kaffeepads gibt es diesen Standard schon eher: Zum einen sind derzeit Geräte verschiedener Hersteller auf dem Markt, die Portionsverpackungen für die Senseo-Maschine nutzen. Dann wäre auch noch der E.S.E.-Standard (easy serving espresso) erwähnt.
Dieser Standard wurde für Pads entwickelt, die in Espressomaschinen mit Siebträgern eingesetzt werden sollen. Mit nur 44 mm Durchmesser sind sie, die ebenfalls wie die Senseo-Pads aus Filterpapier bestehen, entschieden kleiner als die Senseo-Pendants. Diese Kaffeepads nach E.S.E. Standard sind mit gepresstem Pulverkaffee gefüllt, der mit einem hohen Pumpendruck (10 bis 20 bar) gelöst werden müssen.
Die standardisierten Pads sind von vielen verschiedenen Herstellern erhältlich. Zudem können herkömmliche Espressomaschinen, die mit einem Siebträger ausgerüstet sind, durch ein spezielles Sieb so erweitert werden, dass der E.S.E.-Standard verwendet werden kann.
Neben den Marktführern gibt es noch eine Vielzahl unterschiedlicher Kaffeepad- und Kaffeekapselsystemen.
So wird die Cafissimo vom Kaffeeröster Tchibo vertrieben. Diese Maschine verwendet Kapseln aus Kunststoff und einen Pumpendruck von maximal 15 bar. Auf dem Gebiet der Kaffeepadmaschinen verschwindet die MyCup von Melitta langsam vom Markt. Dieses System verwendete spezielle Pads aus Filterpapier, die eine eckige Form aufweisen. Mittlerweile werden diese Maschinen nur noch aus Restbeständen in Deutschland verkauft.
Wer einen frische Tasse Kaffee haben möchte, und das am besten schnell und mit wenig Aufwand, der ist mit einer Kaffeeportionsmaschine genau richtig.
Zudem locken die Maschinen mit wenig Reinigungsaufwand und einer sauberen Handhabung – einfach Pad oder Kapsel einlegen, Knöpfchen drücken und genießen. Der Umweltaspekt sollte jedoch nicht außer Acht gelassen werden: Gerade bei Kaffeekapseln entsteht viel Müll, so diese im Vergleich zu den meisten Kaffeepads nicht aus kompostierbarem Filterpapier bestehen. Sofern für das jeweilige System erhältlich, helfen Dauerkapseln und -pads, den Restmüll zu reduzieren und gleichzeitig die Ausgaben für teilweise teure Kaffeeportionen zu verringern.