Kaffee Americano richtig zubereiten – So geht’s!

Der Kaffee Americano ist ein echter Klassiker unter den Kaffeegetränken – und dennoch ranken sich viele Missverständnisse um seine Zubereitung und Herkunft. Oft mit „schwarzem Kaffee“ oder einem Caffè Lungo verwechselt, bietet er doch ein ganz eigenes Geschmackserlebnis. In diesem Beitrag erfährst du, was einen Americano wirklich ausmacht, wie er entstanden ist und warum sein Ruf als „verlängerter Espresso“ mehr als verdient ist. Plus: Rezepttipps für den perfekten Americano – heiß oder eisgekühlt.

Kaffee Americano richtig zubereiten – So geht’s!
Kaffee Americano richtig zubereiten – So geht’s!

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Americano ist ein Espresso, der mit heißem Wasser verlängert wird.
  • Erfunden wurde er von US-Soldaten im Italien nach dem Zweiten Weltkrieg.
  • Geschmacklich bleibt er kräftig, aber milder als ein Espresso.
  • Die Wasserzugabe bestimmt die Intensität – weniger Wasser = mehr Power.
  • Varianten wie Long Black oder Caffè Lungo sind verwandt, aber klar abzugrenzen.

Was ist ein Kaffee Americano?

Ein Kaffee Americano ist ein klassischer Espresso, der mit heißem Wasser verlängert wird – dadurch wird er milder, aber bleibt aromatisch.

Herkunft und Namensgebung des Americano

Der Name „Americano“ klingt zwar italienisch, wurde aber von amerikanischen Soldaten geprägt. Während des Zweiten Weltkriegs waren viele US-Truppen in Italien stationiert. Dort servierte man ihnen starken Espresso, der dem amerikanischen Gaumen oft zu intensiv war.

Die Soldaten verdünnten ihn kurzerhand mit heißem Wasser – der Americano war geboren. Zunächst belächelt, später geschätzt, fand das neue Getränk seinen Weg in die italienischen Kaffeebars. In Erinnerung an die Soldaten nannte man ihn fortan schlicht „Americano“. Zurück in der Heimat etablierten die Veteranen das Getränk – und es trat seinen globalen Siegeszug an. Heute findet sich der Americano auf fast jeder Kaffeekarte weltweit – ob in Berlin, New York oder Melbourne.

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Was macht den Americano geschmacklich aus?

Ein Americano bietet ein einzigartiges Tassenprofil. Der Espresso bleibt die Basis, verliert aber durch das heiße Wasser an Schärfe und Säure. Dadurch wirkt der Geschmack runder, sanfter – aber keineswegs flach. Die Bohnenqualität spielt eine entscheidende Rolle. Dunkle Röstungen bringen kräftige, schokoladige Noten mit. Mittlere Röstungen liefern ein ausgewogenes Geschmacksbild mit floralen Nuancen.

Der Clou: Die Wassermenge bestimmt die Intensität. Weniger Wasser = kräftigerer Geschmack. Mehr Wasser = milder, aber nicht wässrig – sofern du das Verhältnis im Blick behältst. Zu viel Wasser führt zu Bitterkeit oder säuerlichem Abgang. Experimentiere mit kleinen Mengen, um dein ideales Geschmacksprofil zu finden.

So bereitest du einen Americano richtig zu

Die Zubereitung eines Americano ist unkompliziert, aber präzise. Für besten Geschmack solltest du eine Siebträgermaschine nutzen.

Nimm 8–10 g frisch gemahlenen Espresso. Verteile ihn gleichmäßig im Siebträger und presse ihn mit einem Tamper fest. Danach den Siebträger einspannen und die Brühgruppe spülen. Starte den Espressobezug – 25 Sekunden sind optimal.

Nun gieße den Espresso mit heißem Wasser (ca. 92 °C) auf. Die Wassermenge liegt ganz bei dir. Für ein intensiveres Aroma genügen 60–80 ml.

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Für eine mildere Variante kannst du bis zu 120 ml Wasser verwenden. Wichtig: Gieße immer das Wasser auf den Espresso – so bleibt die Crema erhalten und das Aroma entfaltet sich harmonisch.

Varianten: Long Black, Lungo & Iced Americano

Obwohl der Americano eine eigene Identität hat, wird er häufig mit anderen Getränken verwechselt. Beim Long Black, besonders beliebt in Australien und Neuseeland, wird der Espresso direkt auf das Wasser gegossen. Das ergibt ein anderes Mundgefühl und bewahrt die Crema besser.

Beim Caffè Lungo hingegen kommt die doppelte Wassermenge bereits beim Espressobezug zum Einsatz. Dadurch lösen sich andere Aromastoffe aus dem Kaffeepulver – mit teils bitteren, aber charakterstarken Noten. Eine sommerliche Variante ist der Iced Americano. Hier ersetzt kaltes Wasser das heiße. Danach Eiswürfel ins Glas, eventuell eine Zitronen- oder Orangenscheibe dazu – fertig ist die erfrischende Abwandlung für heiße Tage.

Warum wird der Americano oft falsch eingeordnet?

Der Begriff „schwarzer Kaffee“ sorgt regelmäßig für Missverständnisse. Denn viele setzen ihn mit Filterkaffee gleich. Dabei beschreibt „Americano“ ein gänzlich anderes Brühverfahren. Auch in Österreich spricht man oft vom „Verlängerten“ – was technisch korrekt ist, aber nicht ganz identisch.

Ähnlich ist der Café Crème, der jedoch meist mit mehr Druck und größerer Menge Wasser direkt gebrüht wird. Die Verwirrung entsteht also vor allem durch regionale Begriffe und fehlendes Wissen zur Zubereitung. Deshalb ist es wichtig, den Americano als das zu verstehen, was er ist: ein verdünnter Espresso – nicht mehr, nicht weniger.

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Die beste Bohne für deinen Americano

Nicht jede Bohne eignet sich gleichermaßen für einen Americano. Ideal sind dunkle bis mittlere Röstungen mit komplexen Aromaprofilen. Die Wilderer Bohne etwa überzeugt durch kräftige Röstaromen und eine dichte Crema. Wer florale oder nussige Noten bevorzugt, sollte auf die Wildsau oder die Bergsonne zurückgreifen. Auch der Hausespresso ist eine milde Alternative.

Wichtig: Frisch gemahlen schmeckt’s am besten. Achte zudem auf die Wasserqualität – kalkarmes, gefiltertes Wasser bringt die Aromen optimal zur Geltung. Wenn du experimentierfreudig bist, probiere dich durch verschiedene Röstungen und finde deinen Favoriten.

Fazit

Der Kaffee Americano ist mehr als nur ein verdünnter Espresso. Er vereint Tradition, Aromavielfalt und einfache Zubereitung. Ob heiß oder auf Eis – sein Geschmack lässt sich individuell gestalten. Mit der richtigen Bohne und dem passenden Wasser wird jede Tasse zum Genussmoment. Probier’s aus – dein perfekter Americano wartet schon!

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